Évariste Galois hat mit Abstand die Abstimmung bei Instagram gewonnen, über wen ihr diesen Monat eine Biographie lesen möchtet und so habe ich euch heute genau diese mitgebracht!
Évariste Galois ist nicht nur ein großartiger Mathematiker gewesen, der die Gruppentheorie fast nebenher entwickelte (und damit einen wichtigen Baustein der Algebra), sondern er fasziniert vor allem auch durch sein kurzes Leben… Vieles von den Einzelheiten liegt dabei im Nebel und um einige Aspekte ranken sich Legenden, bei denen niemand mehr so wirklich sagen kann, was wahr und was ausgedacht ist.
Heute hat einer der ganz großen Mathematiker seinen Geburtstag: Leonhard Euler wurde vor genau 311 Jahren in Basel geboren. Dank seiner extremen Produktivität und mathematischen Intuition gilt er als einer der – wenn nicht DER – größten Mathematiker der Geschichte.
Geboren wurde er als Sohn eines Pastors, der darauf bestand, dass auch sein Sohn diese kirchliche Laufbahn einschlagen sollte. Obwohl Euler sich bereits in jungen Jahren sehr für die Mathematik interessierte und großes Talent zeigte, gehorchte er und begann, in Basel Theologie und Hebräisch zu studieren. Nun gab es zu dieser Zeit aber eine herausragende Mathematikerfamilie, die Bernoullis*. In drei Generationen gab es gleich acht bemerkenswerte Mathematiker und genau diese Familie lebte ebenfalls in Basel. Kein Wunder also, dass Euler mit ihnen in Kontakt kam. Daniel und Nikolaus Bernoulli waren enge Freunde von Leonhard Euler und ihnen war bewusst, dass Euler deutlich besser in die Mathematik passte, als in die Theologie. Paul Euler – der Vater von Leonhard – hatte seinerzeit bei Jakob Bernoulli Mathematik gelernt, hegte eine große Achtung vor dieser Familie und so erlaubte er 1725 schließlich seinem Sohn, sich seiner Leidenschaft zuzuwenden. Warte, hier geht es weiter! …
Die Geschichte, die ich euch heute mitgebracht habe, ruft bei mir viele Erinnerungen hervor. An der Oberfläche geht es um die Lösung kubischer Gleichungen und den verbundenen Streit zwischen einigen großen, italienischen Mathematikern der Renaissance. Für mich persönlich ist es die Geschichte eines der ersten Probleme der Mathematik, die mich richtig gefangen nahmen. Ich saß in der Schule einige Zeit daran, füllte viele, viele Blätter mit Gleichungen (wenn ich mich eigentlich mit anderen Themen hätte beschäftigen sollen…) und bewies mir die Finger wund, bekam einige schräge Blicke zugeworfen, untermauerte fleißig einen leicht schrägen Mathematikerruf… Ich fand es großartig!
In der Mathematik werden Gleichungen nach ihren Graden unterschieden. Dabei ist der „Grad“ die höchste Potenz in der die Variable auftaucht. Das heißt ist eine Gleichung mit Grad 2. Man nennt sie auch „quadratische Gleichung“. Die quadratischen Gleichungen konnten schon die Menschen im alten Babylon vor rund 4000 Jahren lösen. Es gibt alte Tontafeln, die entschlüsselt wurden und auf denen genau erklärt wird, wie man quadratische Gleichungen lösen kann – übrigens benutzten sie eine andere Notation, eine andere Zahlenbasis, aber das Prinzip ist das gleiche wie in der aus der Schule bekannten „pq-Formel“.
Girolamo Cardano, der übrigens heute vor genau 516 Jahren geboren wurde.
Aus gegebenem Anlass gibt es heute einen kurzen Artikel: Gestern Abend habe ich erfahren, dass die Mathematikerin Maryam Mirzakhani gestorben ist. Sie wurde gerade mal 40 Jahre alt und ist leider ein Opfer von Brustkrebs geworden.
You have to spend some energy and effort to see the beauty of math! – Maryam Mirzakhani