Gestern wurde bekanntgegeben, wer den diesjährigen Abelpreis bekommt:
Luis A. Caffarelli „für seine bahnbrechenden Beiträge zur Regularitätstheorie für nichtlineare partielle Differentialgleichungen, einschließlich Problemen mit freien Grenzen und der Monge-Ampère-Gleichung.“

Caffarelli wurde am 8. Dezember 1948 in Buenos Aires (Argentinien) geboren, wo er auch studierte. Später ging er dann in die USA, wo er bis heute mit seiner Familie lebt. Aktuell ist er Professor an der University of Taéxas at Austin.
In seiner Forschung beschäftigt er sich in erster Linie mit sogenannten freien Randwertproblemen nichtlinearer partieller Differentialgleichungen. Das bedeutet, dass die Ränder für die Lösungen der Differentialgleichungen veränderlich sind. Viele reale Situationen in der Natur haben solche veränderlichen Ränder. Insbesondere hat ihn die Akademie auch dafür gewürdigt, dass er (aktuell) der Mensch ist, der einer Lösung des Navier-Stokes-Gleichungen am nächsten kam und die Forschung in diesem Bereich signifikant vorangetrieben hat. Mit Louis Nirenberg und Robert Kohn bewies er 1982 Regularitätssätze über die Lösung der Navier-Stokes-Gleichungen. Konkret bewiesen sie, dass falls die Navier-Stokes-Gleichungen Singularitäten erzeugen, sie sofort verschwinden würde, da diese Singularitäten keine Kurve in der Raumzeit ausfüllen könnten. Dieser Beweis ist bis heute das beste Ergebnis rund um die Navier-Stokes-Gleichungen.
Caffarelli hat bereits zahlreiche Preise für seine Arbeiten bekommen, als wichtigster sei der Wolf-Preis in Mathematik von 2012 genannt.

Der Abelpreis ist ein jährlich von der Norwegischen Akademie der Wissenschaft vergebener Preis für Mahtemaikerinnen und Mathematiker. Der Preis wurde anlässlich des 200. Geburtstags von Niels Henrik Abel gestiftet und hat sich schnell zu einer der größten Auszeichnungen der Mathematik entwickelt!
Verliehen wird der Preis am 23. Mai 2023 in Oslo, einen Tag später hält Caffarelli seine Abel lecture.