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Ein Blick in die Nobelpreis-Geschichte

Eine kleine Reihe, die ich letztes Jahr gestartet habe, ist die Frage:

Wer hat denn vor genau 100 Jahren den Nobelpreis bekommen und wofür?

Und da ich die Frage spannend finde und wir dabei alle zusammen noch einmal schauen, was schon so spannendes ausgezeichnet wurde, machen wir damit heute weiter. Also: Wer hat denn 1922 die Nobelpreise zugesprochen bekommen? Das erzähle ich euch in diesem Artikel!

Die Nobelpreis-Medaille // Photo: Alexander Mahmoud

Der Nobelpreis in Physiologie oder Medizin ging 1922 an zwei Forscher, die nicht zusammengearbeitet hatten, deren Arbeiten sich aber beide um Muskeln drehten. Durch die Kombination ihrer Ergebnisse konnte die Arbeit der Muskeln genauer verstanden und erklärt werden. Der Nobelpreis wurde erst 1923 verliehen – wobei ich nicht herausfinden konnte, warum das so war.

Archibald V. Hill // Quelle: nobelprize.org / Nobel Foundation archive

Die eine Hälfte des Preises ging an Archibald Vivian Hill für „seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Wärmeerzeugung der Muskeln“. Das kennen wir wohl alle: Draußen ist es kalt und wir fragen uns, ob wir nicht doch noch eine dickere Jacke brauchen und dann fahren wir 30 Minuten Fahrrad und uns ist heiß. Dieses Phänomen erforschte Hill.

Otto Meyerhoff // Quelle: nobelprize.org / Nobel Foundation archive 

Der zweite Teil des Nobelpreises ging an Otto Meyerhoff für „seine Entdeckung des Verhältnisses zwischen Sauerstoffverbrauch und Milchsäureproduktion im Muskel“. Wenn man also beispielsweise beim Sport hört, dass die Muskeln „blau“ oder „sauer“ sind, gehen diese Ausdrücke direkt auf die Forschung von Meyerhoff zurück.

Niels Bohr // Quelle: nobelprize.org / Nobel Foundation archive 

Der Nobelpreis für Physik ging nur an einzige Person und zwar an einen der Top-Wissenschaftler zu dieser Zeit, der zahlreiche Schüler und damit noch zusätzlichen Einfluss hatte: Niels Bohr!
Die Begründung des Komitees lautete: „für seine Verdienste um die Erforschung der Struktur der Atome und der von ihnen ausgehenden Strahlung“. Konkret also für die Entwicklung des Bohr’schen Atommodells, das er 1913 vorstellte. In diesem Modell wurde das erste Mal quantenmechanische Eigenschaften aufgenommen und das Bild von Elektronen, die den Atomkern umkreisen, ähnlich wie Planeten die Sonne, geht auf dieses Modell von Bohr zurück und ist nach wie vor sehr verbreitet.

Francis W. Aston // Quelle: nobelprize.org / Nobel Foundation archive 

Der Nobelpreis für Chemie ging an Francis William Aston „für seine Entdeckung einer großen Zahl von Isotopen in mehreren nicht radioaktiven Elementen mit Hilfe seines Massenspektrographen sowie für seine Entdeckung des so genannten Gesetzes der Ganzzahligkeit“.
Aston entwickelte bereits 1901 eine Methode der elektromagnetischen Fokussierung von Partikelstrahlen, was zur Entwicklung des ersten Massenspektrometers 1918 führte. Mit diesem neuen Gerät fand er 200 natürlich vorkommende Isotope, es sind bis heute nur 287 bekannt, er fand also schon mehr als zwei Drittel! Der Gesetz der Ganzzahligkeit besagt: „Chemische Elemente mit ungerader Ordnungszahl haben nie mehr als zwei stabile Isotope, solche mit gerader Ordnungszahl besitzen hingegen oft bedeutend mehr.“

Außerdem erhielt Fridtjof Nansen den Friedensnobelpreis für seine Erfindung des Nansen-Passes – einem Reisepass für Flüchtlinge – und der Nobelpreis für Literatur ging in diesem Jahr an Jacinto Benavente für „die ehrenvolle [Weiterführung der] Tradition des spanischen Dramas“.

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