Rezensionen

Was ich im Januar gelesen habe…

Und schon ist der erste Monat im Jahr wieder rum und heute gibt es die ersten Rezensionen des Jahres für euch!
Mitgebracht habe ich euch wieder eine bunte Mischung. Mit dabei sind Mathematik, Astrophysik, besondere Frauen und falls ihr immer schon mal wissen wolltet, wie ihr reagieren könntet, falls eure Zeitmaschine in der Vergangenheit den Geist aufgibt, solltet ihr ebenfalls weiterlesen!

Penrose präsentiert die  Bücherauswahl für heute!

Am 10. April 2019 passierte etwas ganz erstaunliches: Heino Falcke und sein Team präsentierte in mehreren gleichzeitig auf der Welt stattfindenden Pressekonferenzen das erste Bild eines Schwarzen Lochs! Damit dürften sie auch noch einmal ein paar Steine für die Nobelpreisträger 2020 weggeräumt haben. In erster Linie ist das aber ein Highlight der Astrophysik, was wir da miterleben durften.
Heino Falcke hat über die jahrelange Vorbereitung gemeinsam mit Jörg Römer ein Buch geschrieben. Hierin schildert er sehr anschaulich seine erste Faszination für Schwarze Löcher und vor allem eben den Weg zu diesem Bild! Das Buch ist in 4 Teile geteilt, wobei die ersten beiden dem Leser ein bisschen Hintergrundwissen geben, um die Entdeckung am Ende besser würdigen zu können. Wer sich im Weltraum, mit Einsteins Theorien etc. schon gut auskennt, dem wird hier nicht wirklich etwas Neues geboten, allerdings fand ich sehr angenehm, wie Falcke teils sehr komplexe Ideen anschaulich darstellen kann. Mit Abstand am besten hat mir trotzdem der 3. Teil gefallen, weil es hier ganz konkret um das Bild geht. Der Autor erzählt von den vielen durchwachten Nächten, dem Weg, über Kollegen und Geld für solch ein Projekt zu versammeln und auch, wie man schließlich von den zahllosen Daten zu einem fertigen Bild kommt. Dieser Abschnitt ist toll, denn dies ist eben die Geschichte, die nur Heino Falcke so erzählen kann und sie ist dazu sehr spannend! Im Nachhinein wünsche ich mir fast, dass ich nach diesem Teil einfach aufgehört hätte, denn der 4. gefällt mir um ehrlich zu sein nicht besonders. Hier wird es teilweise recht weltanschaulich und entfernt sich zwischendurch immer mal wieder für mich persönlich zu weit von der Wissenschaft.
Mein Fazit: Ein spannendes Buch und wer verstehen möchte, wie es zu diesem Bild des Schattens eines Schwarzen Lochs kommen konnte und was für Schwierigkeiten auf dem Weg zu meistern waren, dem sei die Lektüre hiermit deutlich empfohlen. Den anschaulichen Schreibstil finde ich toll, die Wissenschaft ist spannend, dort, wo es weltanschaulich wurde, war ich leider raus.

Weiter geht es mit einem Buch, was das Forschermädchen in dem Buch „100 Forscher, die die Welt verändert haben“ entdeckt hatte. Seitdem wollte sie es unbedingt haben und da auch einige Wissenschaftlerinnen darin vorgestellt werden, möchte ich es euch hier ebenfalls nicht vorenthalten.
Der Titel deutet es schon an: Hier geht es nicht um 100 Wissenschaftlerinnen, sondern um Frauen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen einflussreich oder bedeutend waren (und teilweise noch immer sind).


Beide Bücher sind sehr ähnlich aufgebaut, auch hier werden die vorgestellten Frauen in grobe Kategorien geteilt (Künstlerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bis hin zu Sportlerinnen), anschließend bekommt jede Person eine Doppelseite, manchmal auch nur eine Seite für die Vorstellung von wichtigen Lebensdaten, Informationen zum Werk und ähnlichem. Große Zeichnungen und Bilder lockern das ganze auf und am unteren Rand der Seiten hilft ein „was davor / danach geschah“ noch zusätzlich bei der Einordnung.
Mein Fazit: Ein super Buch! Es gefällt uns genauso gut, wie die 100 Forscher und gibt gleichzeitig einen schönen Überblick über wichtige Frauen der Geschichte. Die kurzen Texte sind informativ, aber nicht überladen und man bekommt einen guten Eindruck von der Person.

Auch das nächste Buch stammt aus einer großartigen Reihe, dieses Mal dreht sich alles um 50 Entdeckungen der Mathematik. Das Buch ist so aufgebaut, dass repräsentativ für die Mathematikhistorie 50 Entdeckungen rausgepickt wurden, die jeweils neue Fachgebiete begründeten oder anders bemerkenswert sind.
Das erste Beispiel ist der Ishango Knochen (von etwa 20 000 v.Chr.) und das aktuellste stammt von 2018 und dreht sich um die Entdeckung des Scutoids von Pedro Gómez-Gálvez u.a.. Sortiert sind die Themen chronologisch und jedem werden 2-4 Seiten gewidmet. Mit gefällt die Struktur des Buches sehr gut: Am Anfang jedes Abschnitts steht immer eine Frage oder Entdeckung, etwas kleiner darunter die mathematische Bezeichnung des Gebietes und rechts daneben der Hauptwissenschaftler, das Entdeckungsjahr und eine Mini-Zusammenfassung des Ergebnis. Dadurch weiß man direkt, was einen erwartet und der ganze anschließende Text ist „nur“ die Vertiefung. Das macht die Themen sehr übersichtlich und konkret fassbar. Viele Illustrationen gibt es ebenfalls, die oft sehr künstlerisch sind, aber trotzdem irgendwie zu den Inhalten passen – mal mehr, mal weniger direkt.

Ein Blick ins Buch

Mein Fazit: Ein sehr vielfältiges, gut recherchiertes Buch. Es macht Spaß, darin zu blättern und teilweise bekannte, teils auch eher unbekanntere Teile der Mathematik zu entdecken. Das Buch gibt einen allgemeinen Überblick über ausgewählte Themen, geht aber nie wirklich in die Tiefe. Das kann man gut oder schlecht finden, ich blättere gern darin und wenn mich ein Thema näher interessiert, gibt es ja genug andere Literatur.
Unsere Lieblingsseite? Natürlich die über die Penrose-Parkettierung!

Auf das nächste Buch habe ich mich schon vor dem Erscheinen sehr gefreut und war sehr gespannt darauf. Insgesamt lässt es mich nach dem Lesen allerdings etwas ratlos zurück…
Über den Titel „Die 42 größten Rätsel der Physik“ kann man sich streiten, letztlich ist es für mich Marketing und das ist auch vollkommen in Ordnung, denn das Buch soll im Bücherregal ja Aufmerksamkeit erzeugen, sonst liest es niemand. 42 ist halt eine beliebte Zahl in diesem Kontext und dass es eine tendenziell subjektive Entscheidung ist, was die „größten“ Rätsel sind, ebenfalls.
Das Buch wurde unterteilt in 12 Kapitel – wobei die Fragen nicht gleichmäßig verteilt sind. So werden über die Hälfte der Fragen in den letzten 4 Kapitel vorgestellt. Der Autor schreibt, man solle das Buch am besten von vorne nach hinten lesen, weil die Themen aufeinander aufbauen – dank einiger Verweise in den Texten findet man ansonsten aber auch ganz gut passende, zusätzliche Erläuterungen. Zu jeder Frage werden kleine Interviewschnipsel oder Statements von Wissenschaftler.innen eingestreut. Das ist eine tolle Idee, um das Buch noch aktueller und anschaulicher zu machen. Gleichzeitig hätte ich mir eine etwas besser Verwebung dieser Experten mit dem allgemeinen Text und den Erläuterungen zu den konkreten Fragen gewünscht.
Mein Fazit: Fachlich ein gutes Buch, der Autor weiß, worüber er schreibt. Interessant ist es auch, die verschiedenen Experten zu befragen. Gleichzeitig fühlt sich der Text so etwas stockend an und auch wenn ich persönlich viele Auswahlen verstehe, wird im Buch selbst die Auswahl nicht so recht klar in meinen Augen. Die Themen werden nur sehr kurz angestupst, gleichzeitig findet man aber auch einige Fachbegriffe. Für jemanden, der damit etwas anfangen kann, ist es eine kurzweilige Übersicht. Für Einsteiger befürchte ich, dass es nicht so empfehlenswert ist.

Was passiert, wenn du mit deiner Zeitmaschine irgendwo in der Vergangenheit stecken bleibst und nicht zurück kommst? Wie stellst du überhaupt fest, wann genau du gelandet bist? Wie kannst du dir ein Stückchen von unseren „zukünftigen“ Annehmlichkeiten zurück holen? Ja, das sind so Fragen, auf die es in diesem Buch Antworten gibt!
Die Grundidee des Buches ist, dass es sich hier um ein Handbuch für Zeitreisende handelt, das man gemeinsam mit einer Miet-Zeitmaschine erhält. Sollte nun etwas passieren auf der Reise, soll das Buch einem die wichtigsten Informationen an die Hand geben, wie man sich eine Zivilisation aufbauen könnte, ohne auf die natürliche Entwicklung zu warten.
Das Buch beginnt mit einer lustigen – und gleichzeitig sehr informativen – Übersicht, wie man anhand einfacher Fragen herausfindet, in welcher Epoche man sich wahrscheinlich befindet? Gibt es auf dem Planeten Sauerstoff / kannst du atmen? Siehst du Landtiere? Gibt es Pflanzen? Und ähnliches.
Anschließend folgt ein Ritt quer durch alle möglichen Erfindungen der Menscheitsgeschichte, die nützlich in solch einer Situation sein könnten. Inklusive einiger Tabellen, die verdeutlichen, wie schnell die Menschheit gebraucht hat, als dies im ersten Anlauf zu erfinden. Die Themen sind absolut bunt gemischt: Von Sprache, Schrift, Ackerbau, nützlichen Tieren, bis hin zu einfachen Maschinen, aber auch hin bis zu einfacher Chemie, Kunst und ganz wichtig: Medizin.
Mein Fazit: Das Buch ist extrem unterhaltsam und kurzweilig geschrieben und bleibt immer seinem Grundtenor treu. Das ist super! Die Themen sind sehr vielfältig und man lernt so quasi durch die Hintertür jede Menge über die Weltgeschichte, Erfindungen und ihren Sinn und Zweck. Super Idee und gut umgesetzt. (Selbstverständlich vollkommen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)

Weiter geht es zu einem Buch für Dino Fans! Dieses Buch ist ganz frisch mit einigen anderen großartigen Büchern bei uns eingezogen und wir freuten uns sehr, als wir das entsprechende Paket auspackten… und dann schauten wir in dieses Buch… und klappten es sehr schnell wieder zu…
Das Buch bietet jede Menge Informationen über die verschiedensten Dinos, große – teilweise seitenfüllende – Bilder von Dinosauriern in ihrem Lebensraum. Dazu kommen kleine Texte, die spannendes über die Urzeittiere erzählen. Das ist alles an sich super! Im Buch gibt es sogar 3D Graphiken zu sehen!
Warum klappten wir das Buch also so schnell wieder zu? Weil die Graphiken „zu gut“ sind. Die Dinos werden hier eher „streitlustig“ und gefährlich dargestellt und das sehr überzeugend. Für meine kleine Dinoforscherin, die gern etwas über die Tiere und Umwelt erforschen, dabei aber nicht gerne von riesigen Zähnen angeblitzt werden möchte, ist das nicht das passende Buch.
Mein Fazit: Ich habe kurz überlegt, ob ich das Buch vorstellen soll, denn ich bin ganz ehrlich: Für uns ist es leider nichts… Allerdings ist es ohne Frage toll gemacht, bietet jede Menge Infos und super Illustrationen und ich kann mir genau vorstellen, wie jede Menge Kinder es großartig finden! Genau deswegen möchte ich es zeigen – allerdings inklusive dem Hinweis, dass es nichts für Zartbesaitete ist…

Das letzte Buch für heute ist einem sehr wichtigen Thema gewidmet: Dem Klimawandel!
Mojib Latif hat mit „Heisszeit“ ein leicht verständliches und sehr übersichtliches Buch zu dem Thema geschrieben. Ganz konkret und mit extrem vielen Quellenbelegen schreibt er, wie eindeutig die Faktenlage ist: Ja, wir haben ein Problem mit dem Klimawandel und ja, wir als Menschheit sind dabei das größte Problem und der größte Antreiber. Die Forschung ist da sehr eindeutig. Trotzdem gibt es leider noch immer zu viele Menschen, die das Ganze nicht wahrhaben wollen. Latif gibt in seinem Buch so klare Fakten an die Hand, dass man sich für solch nervige Diskussionen besser gewapnet wühlen kann. Immer wieder nimmt er auch ganz gezielt beliebte Behauptungen von Klimaleugnern unter die Lupe und zerlegt sie. Gleichzeitig wird an vielen Stellen im Buch klar, wie verzweifelt er selbst ist, wie wenig wir als Menschen auf die klaren Fakten reagieren.
Mein Fazit: Gut zu lesen, einfach in der Sprache, aber immer auf den Punkt und oft sehr anschaulich und konkret. Latif präsentiert zahlreiche Fakten, macht die wissenschaftlichen Hintergründe klar und gibt gleichzeitig ganz konkrete Tipps, insbesondere, wie man auf Thesen von Klimaleugnern reagieren kann. Sehr empfehlenswert! Gleichzeitig aber durchaus auch eine frustrierende Lektüre, das will ich nicht verschweigen – aber eine Frustration, der wir uns stellen und sie dann in etwas sinnvolles umsetzen sollten!

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Das Buch „Licht im Dunkeln“ von Heino Falcke umfasst 376 Seiten, kostet 24 Euro und erschien bei Klett-Cotta. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „100 Frauen, die die Welt verändert haben“ umfasst 128 Seiten, kostet 14,95 Euro und erschien im DK Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Fibonaccis Kaninchen“ von Adam Hart-Davis umfasst 175 Seiten, kostet Euro und erschien im Knesebeck Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Die 42 größten Rätsel der Physik“ von Ilja Bohnet umfasst 254 Seiten, kostet 15 Euro und erschien im Kosmos Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Wie man unsere Zivilisation wieder aufbaut, wenn man sich mit seiner Zeitmaschine verfahren hat“ von Ryan North umfasst 450 Seiten, kostet 18 Euro und erschien im EMF Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Super Dinos“ von Chris Barker und Darren Naish umfasst 192 Seiten, kostet 19,95 Euro und erschien im DK Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Heisszeit“ von Mojib Latif umfasst 220 Seiten, kostet 20 Euro und erschien im Herder Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „Was ich im Januar gelesen habe…“

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