Rezensionen

Was ich im Februar gelesen habe…

Weiter geht es mit dem zweiten Teil meines monatlichen Buchrückblicks. Auch im Februar habe ich wieder einige spannende Titel gelesen und möchte euch ein paar davon gern vorstellen!

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In „Das kleine Handbuch für angehende Raumfahrer“ nehmen uns Bergita und Urs Ganse mit auf eine abenteuerliche Reise in den Weltraum.
Bergita Ganse ist Weltraummedizinerin, hat beispielsweise beim DLR über die Auswirkungen der Schwerelosigkeit geforscht und hält Vorlesungen an der RWTH Aachen. Ihr Bruder Urs Ganse ist theoretischer Astrophysiker, der gegenwärtig an der Universität von Helsinki als Weltraumphysiker lehrt. Beide haben also reichlich zu erzählen und jede Menge Hintergrundwissen.


Das Buch deckt eigentlich so ziemlich alle wichtigen Themen zur Raumfahrt ab: Wie werde ich Raumfahrer? Wie wird ein Raumschiff konstruiert, wie funktioniert das mit den Triebwerken, wie die Lebenserhaltungssysteme? Wie fliege ich ein Raumschiff eigentlich und wie lande ich dort, wo ich hinmöchte? Wie sieht der Alltag im Weltall aus? Wie reagiert der Körper eigentlich auf Schwerelosikgeit und wie sieht die medizinische Versorgung an Bord aus? Und zu guter Letzt: Wohin geht es als nächstes mit der Raumfahrt, was sind mögliche Ziele und wie könnten Kolonien auf anderen Planeten gestaltet werden? Dabei gibt es jede Menge Bilder, meist von der NASA bereitgestellt, viele hilfreiche Diagramme oder Graphiken, einige nette Anekdoten aus vergangenen Missionen und vor allem Informationen und leicht zu verstehende Erklärungen. Denn das Tolle an dem Buch ist nicht nur, dass man so viel lernen kann und die Autoren offensichtlich wissen, wovon sie schreiben und viel recherchiert haben, sie können auch noch schreiben und die Dinge leicht und verständlich an den Leser bringen!
Mein Fazit: Ein klasse Buch! Es lässt sich sehr angenehm lesen, ist dabei aber so vollgepackt mit Informationen, dass man unheimlich viel gefühlt nebenbei mitnimmt und lernt.

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Das „BUCH der Beweise“ begleitet mich schon sehr lange und ich bin unheimlich froh, dass ich es euch heute in diesem Überblick vorstellen kann. Vergangenes Jahr ist es in der 5. deutschen Auflage erschienen und in den letzten 20 Jahren in 13 Sprachen übersetzt worden. Der perfekte Augenblick, um mal wieder einen Blick hinein zu werfen!


Martin Aigner und Günter Ziegler haben sich von einer Idee und Gesprächen von / mit Paul Erdös inspirieren lassen, der stets von dem BUCH erzählte, in dem Gott die perfekten Beweise mathematischer Sätze aufschreiben würde. Auch von ihm stammt die Aussage, dass man an Gott nicht zu glauben bräuchte, an das BUCH sollte man als Mathematiker allerdings glauben. Die Idee dahinter ist die der schönen, eleganten Beweise. Manchmal braucht man einen passenden Einfall und man kann einen scheinbar schwierigen Satz leicht und elegant beweisen. Die Holzhammermethode geht auch, ist auch genauso richtig, aber nicht das, was wir als Mathematiker anstreben. Also machten sich Aigner und Ziegler auf, eine erste, bescheidene Version dieses BUCHes zusammenzutragen und ganz ehrlich: Es ist ihnen gelungen! Paul Erdös hat das Ergebnis leider nicht mehr zu Gesicht bekommen, obwohl es als Geschenk zu seinem 85. Geburtstag geplant gewesen war. Er starb im Sommer 1996.


Das Buch ist kein populärwissenschaftliches, hier wird sauber bewiesen, es gibt mathematische Notation auf jeder Seite und ein bisschen Grundverständnis sollte man mitbringen, dann liest sich das Buch definitiv leichter. Belohnt wird man dann mit einer Sammlung schöner Beweise, die alle etwas leichtes, teilweise überraschendes haben und elegant wirken. Mit ein wenig Hintergrundwissen oder der Vertrautheit mit mathematischer Formelsprache kann man den Beweisen gut folgen, denn Aigner und Ziegler lassen die Leser keineswegs im Regen stehen, sondern erläutern recht viel und betten die Beweise auch immer wieder in Historie oder kurze Anekdoten ein.
Mein Fazit: Dieses Buch sollte bei jedem halbwegs an Mathematik interessierten Menschen zu Hause stehen!

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Dass Kochen & Backen jede Menge mit Chemie, Biologie und Physik zu tun hat, dürfte ein offenes Geheimnis sein… Wer die naturwissenschaftlichen Vorgänge versteht, kann dies wunderbar nutzen, um seine Kochkunst zu verbessern, und außerdem ist es auch einfach spannend, warum Brot beim Toasten knusprig wird, warum Hefe den Teig luftig macht oder wie sich die Enzyme beim Garen verhalten.


Thomas Vilgis ist heoretischer Physiker am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz. Er schreibt Zeitschriftenartikel und eben die beiden Bücher, die ich euch heute vorstellen möchte.
Die „Molekül-Küche“ ist eher für ältere Schüler oder Erwachsene, die „Molekülchen-Küche“ ist für Kinder gedacht. Beide Bücher bringen uns die wissenschaftlichen Abläufe hinter dem Kochen nahe. Es gibt viele, viele anschauliche Beispiele für die Vorgänge, einige Rezepte und Experimente zum Ausprobieren (in der Molekülchen-Küche noch einige mehr) und in dem Buch für Ältere viele Diagramme zum besseren Verstehen. Wer Lehrer ist und seinen Unterricht anschaulicher gestalten möchte, sollte unbedingt einen Blick hinein werfen!

Mein Fazit: Tolle Bücher! Die Wissenschaft hinter dem Kochen zu verstehen ist spannend und auch praktisch. Besonders interessant ist es, die „normalen“ Dinge, die uns ganz alltäglich erscheinen, zu begreifen und zu sehen, wie kompliziert und gleichzeitig logisch die Vorgänge sind.

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Am 14. März jährt sich der Todestag von Stephen Hawking zum ersten Mal – eine gute Gelegenheit, um noch einmal auf das Leben und vor allem das Werk von ihm zurück zu blicken! Florian Freistetter tut das in seinem kleinen Büchlein: „Hawking in der Nussschale“.


Das Buch ist in 5 Kapitel aufgeteilt:

  1. Die Singularität – Der Anfang des Universums
  2. Gravitationswellen – Wenn Schwarze Löcher kollidieren
  3. Die Hawking-Strahlung – Warum Schwarze Löcher nicht so schwarz sind, wie man dachte
  4. Das Informationsparadoxon – Hinter dem Ereignishorizont geht’s weiter
  5. Vor dem Urknall – In den endlosen Weiten der euklidischen Raumzeit

Oben drauf gibt es einen Pro- und Epilog und ausführliche Lektüretipps mit Büchern von und über Hawking.
In den einzelnen Kapiteln erzählt uns Florian Freistetter, was das Grundproblem oder die Ausgangsfrage ist, anschließend berichtet er über Hawkings Forschung, spannt aber auch den größeren Bogen zu neueren oder auch älteren Arbeiten anderer Wissenschaftler. So bekommt man als Leser einen guten Überblick und bekommt das Gefühl, man könnte Hawkings Arbeit deutlich besser einschätzen.
Der Einschätzung, man sollte Newton, Einstein und Hawking auf eine Stufe stellen, widerspricht übrigens auch der Autor: Ohne Frage war Hawking ein bedeutender Wissenschaftler, der auch viel erreicht hat. Allerdings hat er nicht – wie die beiden anderen – die ganze Naturwissenschaft von Grund auf revolutioniert. Ich teile diese Einschätzung absolut und es schmälert auch Hawkings Leistung nicht.
Mein Fazit: Ein sehr gelungenes Buch, um sich einen kurzen Überblick über das Werk von Hawking zu verschaffen. Es ist nicht dick, aber es steckt dafür eine Menge an Informationen und Verbindungen drin.

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Das Buch „Das kleine Handbuch für angehende Raumfahrer“ von Bergita und Urs Ganse umfasst 290 Seiten, kostet 25 Euro und erschien im Springer Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.

Das Buch „Das BUCH der Beweise“ von Martin Aigner und Günter Ziegler umfasst 360 Seiten, kostet 32,99 Euro und erschien im Springer Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.

Das Buch „Die Molekül-Küche“ von Thomas Vilgis umfasst 216 Seiten, kostet 19,80 Euro und erschien im Hirzel Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Das Buch „Die Molekülchen-Küche“ von Thomas Vilgis umfasst 166 Seiten, kostet 19,80 Euro und erschien im Hirzel Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.

Das Buch „Hawking in der Nussschale“ von Florian Freistetter umfasst 110 Seiten, kostet 14 Euro und erschien im Hanser Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.

Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.

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